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Die Geschichte und Entwicklung der Dibbesdorfer Feuerwehr

Fortsetzung der Chronik anlässlich der 125 Jahr-Feier aus dem Jahr 1999

Präambel

Die Chronik aus dem Jahre 1999 ist inhaltlich nichts hinzuzufügen, eine Zusammenfassung findet sich unten auf dieser Seite. Wolfgang Knopf und seine Unterstützung haben damals eine umfangreiche Chronik erstellt, der ich nun eine chronologische Ergänzung für die letzten 25 Jahre hinzufügen möchte. Nach der 125-Jahrfeier am 2. und 3. September 1999 steht nun am 18. und 19. Mai 2024 unsere Feier zum 150 jährigen Bestehen an.

Entwicklung der Feuerwehr Braunschweig seit 1999

Die Feuerwehr Braunschweig hat sich in den letzten 25 Jahren von einem Nebeneinander von Berufsfeuerwehr und den Freiwilligen Feuerwehren hin zu einer Feuerwehr für die Stadt Braunschweig entwickelt. Neben einem gemeinsamen Leitbild wurde insbesondere einheitliche persönliche Schutzausrüstung für alle Einsatzkräfte angeschafft. So ist nun im Einsatzgeschehen eine Unterscheidung nicht mehr möglich. Auch im Einsatzgeschehen hat sich über die Jahre eine immer bessere Zusammenarbeit entwickelt. Gerade am Stadtrand von Braunschweig haben sich die Abarbeitung der Einsätze zu einem gemeinsamen Vorgehen entwickelt. Da wir im Regelfall eher am Einsatzort sind, konnten die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr auf die von uns bis zum Verteiler aufgebaute Wasserversorgung zurückgreifen.

Über viele Jahre war die Freiwillige Feuerwehr in 5 Löschbezirke aufgeteilt. Hierbei bildeten wir gemeinsam mit Hondelage, Volkmarode, Schapen, Riddagshausen und Querum den Löschbezirk 3. Mit der Satzungsänderung 2015 wurde die Freiwillige Feuerwehr Braunschweig in drei Bereiche gegliedert. Neben den Bereichen Süd und West bildeten die Ortsfeuerwehren Bevenrode, Bienrode, Dibbesdorf, Hondelage, Querum, Riddagshausen, Schapen, Volkmarode und Waggum den Bereich Ost.

Wichtiger als der strukturelle Aufbau ist die Zusammenfassung aller Wehren in der Feuerwehrbereitschaft Braunschweig. Die Wehren bilden entsprechend ihrer Ausstattung Fach- und Löschzüge. Wir starteten im Fachzug 89 „Versorgung und Logistik“ und bekamen dafür im Jahr 2004 unser GWL. Die Gliederung hat sich in den letzten 20 Jahren diversen Veränderungen unterzogen. So wurden wir mit unserem TSF-W Bestandteil des Fachzuges 80 „Personalreserve“. Aktuell steht die Umwandlung der Fach- und Löschzüge an. Dann werden wir neben dem Fachzug 89 dem Wachbesetzungszug Ost gemeinsam mit Hondelage und Schapen angehören.

Die Leistungswettbewerbe wurden ab dem Jahr 2018 in neuer Form durchgeführt. Neben einer Prüfung für den Maschinisten mit dem Fahrzeug, einer Zeitprüfung mit Kuppeln von Saugschläuchen wird ein Löschangriff durchgeführt. Die Wettbewerbe fanden erstmals als Tag der Feuerwehr auf dem Schlossplatz am Bohlweg statt.

Entwicklung der Feuerwehr Dibbesdorf

In der 150-jährigen Geschichte unserer Wehr war nach der Gründung der Jugendfeuerwehr 1991 die Gründung unserer Kinderfeuerwehr im Jahr 2021.

In der heutigen Einsatzabteilung haben die meisten Kräfte in der Jugendfeuerwehr gestartet, so dass aktuelle die Stärke unserer Wehr ohne die damalige Bildung unserer Jugendfeuerwehr nicht möglich wäre. Da immer mehr Kinder bereits im Grundschulalter sich für Hobbies entscheiden und dann nach ihrem 10. Geburtstag nicht mehr der Jugendfeuerwehr beitreten war es wichtig, dass sich motivierte Personen fanden, die nun die Betreuung der Kinderfeuerwehr übernahmen. Die ersten Kinder der Kinderfeuerwehr konnten bereits in die Jugendfeuerwehr übernommen werden.

Eine weitere Stärke unserer Wehr ist die hohe Anzahl an Atemschutzgeräteträgern. Zeitweise waren mehr als die Hälfte der Einsatzabteilung entsprechend tauglich. Viele haben diese Leistungsfähigkeit mehr als 25 Jahre bewahrt.

Die Anzahl der Personen in der Einsatzabteilung war über die letzten 25 Jahre relativ konstant. Durch die große Verstärkung aus der Jugendfeuerwehr ist das Alter vergleichsweise jung, so dass wir eine leistungsstarke erste Gruppe haben.

Der Ausbildungsstand hat sich in den vergangenen 25 Jahren permanent verbessert. Die Teilnahme an weiterführenden Lehrgängen auf Stadtebene (Maschinist, Sprechfunker, Atemschutz und Truppführer) ist sehr gut. Auch die Möglichkeit an Gruppenführerlehrgängen am NLBK teilzunehmen hat für unsere Gruppenführer und Jugendfeuerwehrwarte in -wartin dazu geführt, dass wir derzeit 9 erfolgreich absolvierte Lehrgangsteilnehmer in der Wehr haben und darüber hinaus auch Personen mit Zugführerlehrgang haben.

Die Einsatzstunden haben sich in den letzten Jahren auch massiv gesteigert. So hatten wir im Jahr 2004 ca. 1500 Dienststunden und im Jahr 2023 insgesamt 3853,5 Stunden. Davon einen großen Teil durch die Betreuer der Jugend- und Kinderfeuerwehr.

Das Ortskommando

Zur 125 Jahr-Feier 1999 konnte unser damaliger Ortsbrandmeister Harry Brüning die Besucherinnen und Besucher im Festzelt im Rahmen des Volksfestes begrüßen. Bei der Jahreshauptversammlung 2002 wurden er und der damalige Stellvertretende Ortsbrandmeister Martin Wasmuß von der Wehr für eine zweite Amtszeit bestätigt. Nachdem Harry Brüning in der Jahreshauptversammlung 2003 sein Amt zur Verfügung gestellt hat wurde Martin Wasmuß in der Aprilversammlung 2003, die aufgrund der Baumaßnahmen in der alten SKG-Halle stattfand, zum Ortsbrandmeister gewählt. Zum neuen Stellvertretenden Ortsbrandmeister wurde Marko Seidel vorgeschlagen. Er hat dieses Amt bis zum Jahr 2013 ausgeübt und wurde dann von Matthias Bloch abgelöst.

Als Nachfolger von Martin Wasmuß wurde in der Jahreshauptversammlung 2017 Bastian Fiesel von der Versammlung gewählt. Nach einer Amtszeit folgte ihm Till-Ole Hallmann-Böhm nach.

Neben der Leitung der Wehr sind die langjährigen Kommandomitglieder ein wichtiger Bestandteil des Ortskommandos. So wurde unser Kassenwart Friedrich Wasmuß sen. im Jahr 2015 nach 30-jähriger Amtszeit von seinem Sohn abgelöst. Weitere langjährige Mitglieder des Ortskommandos waren Claus-Peter Gärtner als Gerätewart und unser Sicherheitsbeauftragter Torsten Kuhn, der diese Aufgabe seit mehr als 20 Jahre wahrnimmt.

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Drei ehemalige Ortsbrandmeister (v.l. Martin Wasmuß, Bastian Fiesel, Manfred Dettmer

JHV 2023

Die Leitung der Wehr im Jahr 2024 Ortsbrandmeister Till-Ole Hallmann-Böhm (links) und sein Stellvertreter Matthias Bloch (rechts)

Die vielen weiteren Mitglieder des Kommandos soll aber auch der Dank ausgesprochen werden. Die Jugendwartinnen und Jugendwarte mit ihrem hohen Zeiteinsatz und die Gerätewarte mit ihren Tätigkeiten zur Sicherstellung der Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge. Die Gruppenführer haben mit der Gestaltung des Ausbildungsdienstes einen wichtigen Beitrag für die gute Erledigung unserer Aufgaben beigetragen.

Die Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Dibbesdorf

Die Festschrift zur 125 Jahr Feier zeigte die Übergabe unseres damaligen TSF-W, welches wir im Jahr 1998 übernommen hatten. Das Fahrzeug auf einem MAN-Büssing-Fahrgestell hatte aufgrund des Wassertanks von ca. 500 Liter Fassungsvermögen ein zulässiges Gesamtgewicht von 7,5 Tonnen. Durch die neuen Regelungen für Fahrerlaubnisse war ein Führerschein der Klasse C notwendig. Die Fahrerlaubnis der Klasse B für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen war für viele Fahrzeuge der Feuerwehr nicht mehr ausreichend, so dass hier eine Regelung geschaffen wurde, dass ehrenamtlich Tätige der Rettungsdienste nach interner Schulung und Einweisung eine sogenannte Feuerwehrfahrerlaubnis zum Führen von Fahrzeugen bis 7,5 Tonnen ausgestellt werden konnte.

Im Jahr 2004 konnten wir einen Gerätewagen Logistik (GWL) übernehmen, um im Rahmen des Fachzuges 89 die Transportaufgaben zu erledigen. Auch für Transportfahrten für Zeltlageraufenthalte der Jugendfeuerwehr auf Bezirks-, Bereichs- und Stadtebene und für Abholungen durch die Berufsfeuerwehr wird das GWL rege genutzt.

In den Brandschutzbedarfsplänen für die Stadt Braunschweig ist die Ausstattung der Ortswehren mit Mannschaftstransportwagen aufgenommen worden. So konnten wir im Jahr 2019 einen Volkswagen T4 aus dem Jahr 2000 entgegennehmen. Der Transport der Kinder- und Jugendfeuerwehr aber auch der nachrückenden Einsatzkräfte zum Einsatzort wurde dadurch erheblich erleichtert.

Das aktuelle TSF-W wurde am 22. August 2019 abgeholt und die offizielle Übergabe erfolgte zum Tag der Feuerwehr am 1. September 2019 vor dem Schloss.

Das Fahrzeug hat nun einen Wassertank mit einem Fassungsvermögen von 1000 Liter. Die Atemschutzgeräte sind im Mannschaftsraum verladen, so dass die Atemschutzgeräteträgerinnen und -träger bereits auf der Anfahrt zum Einsatzort die Geräte anlegen können. Auch die feuerwehrtechnische Ausstattung des Fahrzeugs hat sich deutlich verbessert. Neben vielen anderen Werkzeugen möchte ich hier nur die Wärmebildkamera, den Rauchschutzvorhang und den festinstallierten Lichtmast nennen.

Die Ausbildung an dem Fahrzeug hat sich leider über mehrere Jahre hingezogen. So mussten die ersten praktischen Übungen mit dem Fahrzeug aus dem Herbst 2019 nach den Einschränkungen aufgrund der Coranapandemie im Jahr 2020 und 2021 wiederholt werden.

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Die aktuelle Fahrzeugausstattung (von links: GWL, TSF-W, MTW)

Das Feuerwehrhaus

Im Jahr 1974 wurde das Feuerwehrhaus an der Alten Schulstraße eingeweiht. Nach einer Erweiterung des Schulungsraums 1980 wurde im Jahr 2003 der Schulungsraum deutlich vergrößert. In der fast 12-monatigen Bauphase wurde das Gebäude in überwiegender Eigenleistung modernisiert.

Nach fast 4000 Stunden Umbautätigkeit konnte am 24.01.2004 der Abschluss mit einer Einweihungsfeier mit mehr als 70 Personen im neuen Schulungsraum gefeiert werden. Das Haus wurde auf den damaligen Stand der Technik saniert und durch die Erweiterung konnten wir unser Braunkohlessen nun auch im Feuerwehrhaus feiern.

Mit dem MTW standen im Gebäude nicht genug Einstellplätze zur Verfügung. Daher wurde neben dem Feuerwehrhaus im Juni 2020 ein Überseecontainer aufgestellt, um Ausrüstungsgegenstände, die Ausstattung der Jugend- und Kinderfeuerwehr sowie die Materialien für das Osterfeuer lagern zu können. Mit Unterstützung des Bezirksrates wurde im folgenden Jahr ein Carport errichtet um unseren MTW unterzustellen.

In der Fahrzeughalle wurden später Spinde für die persönliche Schutzausstattung aufgestellt.

Entwicklung des Einsatzgeschehens und besondere Einsätze

Die Einsätze der vergangenen 25 Jahre verlagerten sich kontinuierlich von Einsätzen im Ort hin zu Einsätzen im gesamten Stadtgebiet und aufgrund der Zuordnung zum Fachzug 89 hin zu Einsätzen auch in Niedersachsen (zum Beispiel in Lüchow-Dannenberg) in Sachsen-Anhalt (Magdeburg) oder in Nordrhein-Westfalen (Leverkusen). Dies waren alles Einsätze aufgrund von Hochwasser. In Lüchow und Magdeburg an der Elbe und in Leverkusen aufgrund des Starkregenereignisses, bei dem im Ahrtal im Jahr 2021 weit über 100 Menschen zu Tode gekommen sind.

Die Anzahl der hat sich von bis zu 10 Einsätzen in den Jahren  1980 bis 2000 auf über 20 Einsätzen pro Jahr auch im Rahmen der Fachzugeinsätze gesteigert.  

Auf Stadtebene waren neben dem Fachzug 89 auch im Rahmen des Fachzuges 80 diverse Bombenräumungen zu verzeichnen. Neben kurzfristig notwendigen Räumungen wie im Schlosspark oder im Heidberg waren auch geplante Räumungen zum Beispiel in Riddagshausen.

Der umfangreichste Einsatz unserer Wehr in Dibbesdorf in den vergangenen 25 Jahren war das Feuer eines Einfamilienhauses im Bocksbergweg im Jahr 2002. Am 29. November 2002 wie es in der Pressemitteilung heißt, war eine brennende Kerze Ursache für das Feuer, bei dem in kurzer Zeit das gesamte Gebäude in Brand stand. Wir konnten auf der Anfahrt bereits den Feuerschein sehen und haben in mehrstündigem Einsatz gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr den Brand gelöscht. Leider ist die Bewohnerin des Hauses verstorben. Hier wurden wir auch im Rahmen der Einsatznachsorge von Notfallseelsorgern betreut. Ein Bild dieses Einsatzes war das Titelbild des Jahresberichtes der Feuerwehr Braunschweig des Jahres 2002.

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Brand im Bocksbergweg 2002

Im Sommer 2002 hat nicht nur in Dibbesdorf, sondern im gesamten Stadtgebiet Hochwasser unsere Wehr mehr als eine Woche beschäftigt. Vom 16. bis 24. Juli waren alle Einsatzkräfte unserer Wehr im Einsatz.

In der Neujahrsnacht 2007 hat ein Carportbrand in der Schönebergstraße unsere Wehr beschäftigt. Durch eine unkonventionelle Einsatztaktik haben wir als ersten Schritt mit 3 Einsatzkräften und dem Schnellangriff die Ausbreitung verhindert. Die nachrückenden Kräftehaben mit der Berufsfeuerwehr dann den Brand gelöscht. Bei diesem Brand konnte gemäß der Pressemitteilung das drohende Übergreifen des Brandes eines Doppelcarports auf mehrere Wohnhäuser verhindert werden.

Im Januar 2007 waren wir auch mit beiden Fahrzeugen im Rahmen des Dauereinsatzes während des Jahrhundertsturms „Kyrill“ im Einsatz.

 

Die letzten großen Einsätze waren die Einsätze während des Starkregens Ende Juni 2023, bei dem wir neben dem Fachzug 89 auch mit unserem TSF-W und im Rahmen der örtlichen Einsatzleitung Ost im Feuerwehrhaus Querum eingesetzt wurden. Zu Weihnachten 2023 waren wir sowohl im Rahmen des Fachzuges 89 als auch im Fachzug 80 zum Füllen von Sandsäcken beschäftigt.

Bei dem Großfeuer an der Helmstedter Straße (Schöppenstedter Turm) waren wir vom 16. bis 18 April 2024 ebenfalls mit beiden Zügen im Einsatz.

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Luftaufnahme des Brandes an der Helmstedter Straße

Ausblick

Die Freiwillige Feuerwehr Dibbesdorf, die gemeinsam mit der Wehr aus Volkmarode am 01. Oktober 1874 gegründet wurde, hat sich von einer Wehr in Dibbesorf zu einem Bestandteil der Feuerwehr Braunschweig entwickelt.

Ich wünsche unserer Wehr weiterhin eine gute Kameradschaft, den außerordentlichen Ausbildungsstand zur Erledigung unserer Aufgaben und viel Spaß und Freude bei allen Veranstaltungen.

 

Martin Wasmuß im Mai 2024

 

Zusammenfassung der Chronik von 1999

Veteranen

Die Freiwillige Feuerwehr Dibbesdorf aus Anlass ihres 25-jährigen Bestehens im Jahre 1899 vor dem „Gasthof Kersten“

Schon im Jahre 1814 stand in Dibbesdorf an der “Worth”, das war eine Gemeindewiese am Rande des Ortes, ein kleines Spritzenhaus. Es war zur sachgemässen und trockenen Lagerung der Spritze, der Schläuche, der Leitern, der Wannen und später auch der Tubben bestimmt, die im Brandfalle von dort aus mit sonst bei Feldarbeiten benutzten Wagen zum Brandort gefahren werden mussten. Dibbesdorf besaß ab 1789 eine Bottichspritze, die nach einer Auflistung des Ortsvorstehers aus dem Jahre 1848 ein Fassungsvermögen von ca. 40 Eimern hatte. Zu dieser Zeit hatte Dibbesdorf eine Spritzengemeinschaft mit den Orten Essehof, Hordorf, Schapen und Volkmarode. Das alte Spritzenhaus wurde mehrfach umgebaut und vergrößert. In den Jahren 1924/25 wurde es mit einem Turm zur Schlauchtrocknung versehen. Heute befindet sich dieser Turm in Privatbesitz.

Die Gründungsmitglieder waren:

Aus dem aktiven Kreis der Kameraden wurde Gustav Crome zum ersten „Führer der Ortswehr“ gewählt, er wurde der erste Ortsbrandmeister.

Aus Dibbesdorf   Aus Volkmarode  
Wilhelm Beese Anbauer Bosse Ackermann
Gustav Crome Ackermann Joh. Heinr. Decker Ackermann
Friedrich Horny Ackermann Gehrke Häusling
O.Schrader Schmiedemeister Rabe Brinksitzer
Friedrich Wasmuß Kotsaß Reinicke Kotsaß
    Emil Schönian Gastwirt
    Heinrich Striepe Gemeindediener

Zu Beginn des Jahres 1877 trennte sich Volkmaroder von der gemeinsamen Wehr, und gründete eine eigene Freiwillige Feuerwehr. Volkmarode nutzte für die Lagerung der Löschgeräte ein vorhandenes Gebäude und baute es zum Spritzenhaus um. Sie beschafften sich auch eine eigene Handdruckspritze mit Saugwerk. Aus der Dibbesdorfer Gemeindekassen musste für die nun im Ort allein verbleibende Bottichspritze und das Spritzenhaus, sowie für einen auf Volkmarode entfallenden Anteil aus Zuschüssen ein Ausgleich gezahlt werden.

Während andere Ortschaften zur Löschwasserversorgung lagebedingt schon von vornherein Feuerlöschteiche oder Feuerbrunnen benötigten, standen für die Dibbesdorfer die nahen Fliessgewässer der Schunter und des Sandbachs zur Verfügung. Anfang des 19.Jh aber wurde der Lauf des Sandbachs und 1821 auch die Schunter reguliert. Damit war das Löschwasser weiter vom Ort entfernt und es erforderte erhebliche Anstrengungen, um im Brandfall ausreichende Mengen heranzuschaffen. nach einem Einspruch der Dibbesdorfer wurde 1882 der Bau eines Feuerlöschbrunnens durch das Herzogliche Staatsministerium angeordnet.

Die Fertigungskosten des Brunnens in Höhe von 782,48 Mark, welche die Herzogl. Kreisdirektion mit 350 Mark bezuschusste, überstiegen die veranschlagten Baukosten um 28,48 Mark. Die erhöhten Kosten kamen zustande, weil die schlauen Dibbesdorfer auf dem Brunnen eine Handpumpe montierten, die ihnen in trockenen Zeiten einen zusätzlichen landwirtschaftlichen Nutzen brachten. Der Brunnen blieb bis in die Nachkriegszeit eine geschätzte unabhängige Wasserquelle im Dorf.

Im Jahre 1985 wurde unser damaliger Ortsbrandmeister Walter Ansorge von einem Kameraden zu Hilfe gerufen, weil eine Baufirma im Zuge der Umbauarbeiten an der Alten Schulstraße den noch funktionsfähigen Brunnen zuschütten wollte. Walter vereinbarte einen Stopp bis zur Klärung und holte einen Brandrat der BF als Gutachter herbei, der nach einer Probe der Leistungsfähigkeit des Brunnens entschied, der Feuerlöschbrunnen bleibt.

Die bei einer Leistungsprobe notwendige Wasserentnahmemenge, die ein Brunnen über eine Zeit von 8 Min. halten muss, hielt der Brunnen über 12 Min.

 

Informationen zu den Ortsbrandmeistern

Unsere Ortsbrandmeister:

ab 1874

Gustav Crome

ab 1891

Friedrich Wasmuß

ab 1899

Georg Krendel

ab 1901

Heinrich Plack

ab 1903

August Ebeling

ab 1921

Friedrich Wasmuß

ab1934

Adolf Napp

ab 1939

Heinrich Führ

ab 1950

Ewald Bode

ab 1970

Karl-Heinz Weber

ab 1984

Walter Ansorge

ab 1991

Jürgen Köchy

ab 1994

Manfred Detmer

ab 1996

Harry Brüning

ab 2003

Martin Wasmuß

ab 2017

Bastian Fiesel

ab 2023

Till Hallmann-Böhm